Die wissenschaftliche Verbindung
Es gibt schon lange anekdotische Geschichten über die Affinität von Psilocybin und Träumen. Es wurde gesagt, dass es die Fähigkeit zu träumen bei starken Cannabiskonsumenten wiederherstellt. Ganz zu schweigen von den häufigen Berichten über lebhafte und luzide Träume als Ergebnis eines psychedelischen Trips. Aber eine aktuelle Studie ist noch weiter gegangen und hat tatsächlich einige kalte, harte Beweise erbracht, um die schwebenden, träumerischen Anekdoten zu unterstützen. Hier erforschen wir die wissenschaftliche Verbindung zwischen psychedelischen Trips und Träumen.
Kartierung der Aktivität eines stolpernden Gehirns
Dr. Carhart-Harris, eine Forscherin des Imperial College London, führte 2014 eine Studie durch. 15 Teilnehmer erhielten eine intravenöse Dosis von entweder Psilocybin oder einem Placebo, während sie in einer Gehirn-Scan-Maschine lagen. Das Forscherteam kartierte dann die Aktivität im Gehirn mit einem System namens Blood Oxygen Level Dependant Signal (BOLD).
Bewusstsein fragmentiert
Die Forscher fanden heraus, dass die Teilnehmer, denen Psilocybin verabreicht worden war, Folgendes zeigten "unzusammenhängend und unkoordiniert" Gehirnaktivität. Dies lag daran, dass die Teile ihres Gehirns, die für das Bewusstsein/Selbstbewusstsein sowie für die Problemlösung und Entscheidungsfindung verantwortlich sind, fragmentiert wurden. Die "primitiven" Bereiche des Gehirns zeigten mehr Aktivität beim Trippen auf Psilocybin. Die primitiven Bereiche des Gehirns sind diejenigen, die für Emotionen, Gedächtnis und Erregung verantwortlich sind.
Dr. Carhart-Ellis erklärt:
"Sie sehen, dass diese Bereiche lauter und aktiver werden. Es ist, als hätte jemand die Lautstärke dort aufgedreht, in diesen Regionen, die als Teil des emotionalen Systems im Gehirn gelten. Wenn man sich ein Gehirn im Traumschlaf ansieht, sieht man die gleichen hyperaktiven Emotionszentren."
Ein erwachender Traum
Wenn Psilocybin kurz vor oder während des Schlafs injiziert wurde, kam es außerdem zu einem deutlichen Anstieg der Aktivitätswerte während des Rapid-Eye-Movement-Schlafs (REM). Dies unterstützt die Theorie, dass Psychedelika einen Zustand ähnlich einem "Wachtraum" hervorrufen. Interessanterweise markiert diese Studie das erste Mal, dass es wissenschaftliche Beweise gibt, die Jahrtausende alte Geschichten über die "bewusstseinserweiternden" Qualitäten von Psychedelika unterstützen.
Die Erkenntnisse, dass Psilocybin die Aktivität in den Teilen des Gehirns erhöht, die mit Emotionen und Gedächtnis in Verbindung gebracht werden, sprechen weiter für Psychedelika als wirksame Behandlung von Gemütskrankheiten. Zurücksetzen und Verstehen negativer Denkmuster, die beispielhaft für Depression wird möglich, weil ein größerer Zugang zu den emotionalen Regionen des Gehirns besteht.
Therapeutisch und bewusstseinserweiternd
Die Forscher kartierten auch die Entropie des Gehirns. Traditionell ist die Entropie ein Maß für die Energie, die in mechanischen Systemen verloren geht. Sie wird aber auch verwendet, um die Zufälligkeit zu beschreiben, die in einem System möglich ist, sogar in biologischen Systemen wie dem Gehirn. Die Forscher entdeckten in den primitiven Hirnregionen ein höheres Maß an Entropie. Das bedeutete, dass die Teilnehmer in ihrem emotionalen Bereich eine wesentlich größere Bandbreite an Gehirnzuständen zur Verfügung hatten. Dies unterstützt wiederum das therapeutische Potenzial von Psilocybin, ebenso als die psychedelische Legende der Bewusstseinserweiterung.
Also Trippen und Träumen - vielleicht doch nicht so verschieden. Beide haben das Potenzial, Ihren Geist zu wecken.